Rechtzeitig vor dem für den Frühsommer angekündigten Bundesratsentscheid über Tardoc und ambulante Pauschalen wurde die Allianz Mitte Juni wieder tätig: Die FMCH rief gemeinsam mit 24 Allianz-Mitgliedsgesellschaften den Bundesrat in einem offenen Brief dazu auf, das Tarifwerk TARDOC und die ambulanten Pauschalen schrittweise einzuführen. Die aktuelle Version 1.0 der ambulanten Pauschalen ist nicht tragbar und wird statt Kosteneinsparungen erhebliche Mehrkosten verursachen. Hingegen darf die Einführung des TARDOC nicht weiter verzögert werden. Die Ärzteschaft steht geschlossen hinter einer gestaffelten Einführung der beiden Tarifwerke. Parallel zum offenen Brief wurde auch eine Medienmitteilung veröffentlicht. Diese wurde von der NZZ in einem Artikel aufgegriffen. Lesen Sie den offenen Brief und die dazugehörige Medienmitteilung auf der Website der FMCH.
Am 19. Juni informierte Bundesrätin Baume-Schneider gemeinsam mit Pierre-Alain Schnegg (Regierungsrat BE und Präsident OAAT) über die teilweise Genehmigung des TARDOC und die ambulanten Pauschalen – deren Einführung allerdings mit hohen Auflagen verknüpft ist. Der Zeitplan sieht vor, dass die OAAT bis am 1. November 2024 ein Koordinationsvertrag mit einheitlichem Konzept zur Kostenneutralität vorlegen muss. Sowohl der TARDOC als auch der genehmigte Teil der ambulanten Pauschalen sollen am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Kann bis dahin keine Kostenneutralität über beide Systeme hergestellt werden, steht es dem Bundesrat frei, zu verfügen.
Am 20. Juni haben die 13 grössten Krankenversicherer der Schweiz ferner kommuniziert, dass sie per 01.01.2025 gemeinsam einen neuen Branchenverband gründen. Die Versicherer wollen damit sicherstellen, dass die sich heute teilweise konkurrenzierenden Verbände santésuisse und Curafutura inskünftig wieder unter einem Dach sind und die Zusammenarbeit der Versicherer wieder funktioniert. Diese neue Aufstellung ist auch mit Blick auf die Arbeit in der OAAT und deren Zusammensetzung bedeutsam. Wie sich die OAAT in Zukunft aufstellen wird und wer insbesondere der Verwaltungsrat vertreten sein wird, ist zurzeit jedoch noch nicht bekannt. |