Qualitätssicherung
Medizinische Qualität umfasst Struktur-, Prozess-, Ergebnis- und Indikationsqualität. Massnahmen zur Sicherung der medizinischen Qualität sind ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit und beruhen auf wissenschaftlichen Methoden.
Die Qualitätssicherung ist die Summe aller Massnahmen, um eine konstante Produktqualität sicherzustellen. Das Qualitätsmanagement befasst sich mit der Organisation, Planung, Durchführung und Überwachung aller qualitätsbezogenen Aktivitäten und hat die organisationsweite Qualitätsverbesserung zum Ziel. Qualitätssicherung ist eine Rechenschaftspflicht der Leistungserbringer gegenüber der Öffentlichkeit.
Die FMCH arbeitet deshalb mit diversen Organisationen zusammen, die das Spektrum der Qualitätssicherung von der elektronischen Datenerfassung bis zur wissenschaftlichen Interpretation kompetent abdecken:
AQC
Die AQC ist ein Zusammmenschluss von Chef- und Belegärzten mit dem Zweck, gemeinsame Statistiken über Fälle und Eingriffe zu erstellen und diese dank Vergleich untereinander zur Qualitätssicherung und Erkennung der eigenen Stärken zu nutzen.
In Zusammenarbeit der AQC mit der FMCH ist eine öffentliche Datenbank entstanden, die den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit gibt, ihre medizinischen Qualitätssicherungsdaten zu überprüfen und bei Bedarf direkt Feedback ans Spital zu senden: www.patrep.org.
Stiftung Patientensicherheit Schweiz
Im November 2003 wurde die Stiftung Patientensicherheit Schweiz gegründet. Sie wird aktuell von der FMCH und weiteren Organisationen des schweizerischen Gesundheitswesens getragen.
Gemeinsam mit den Leistungserbringern entwickelt die Stiftung wirksame Lösungen zur nachhaltigen Förderung der Patientensicherheit. Sie erarbeitet die notwendigen Grundlagen auf wissenschaftlicher Basis und unterstützt und fördert deren Verbreitung und Anwendung.
Die FMCH und die Stiftung Patientensicherheit Schweiz kooperieren aktuell in zwei wichtigen Projekten. Das nationale Pilotprogramm «progress! COM-Check – Sichere Chirurgie» verfolgt einen präventiven Ansatz. Es hat zum Ziel, die Häufigkeit und Qualität der Anwendung der chirurgischen Checkliste zu verbessern und auf hohem Niveau konstant zu halten.
Das zweite Projekt widmet sich einem in der Chirurgie sehr verbreiteten Gefäss – der Morbiditäts- und Mortilitätskonferenz. Mit einem Leitfaden werden Spitäler und Fachpersonen in der Durchführung von M&M unterstützt.
SAQM
Im November 2012 gründete die FMH die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM. Die SAQM entwickelt und fördert fachübergreifende Qualität, indem sie Qualitätsaktivitäten vernetzt und koordiniert.
Dabei bezieht die SAQM die Qualitätsverantwortlichen der in der Ärztekammer vertretenen Ärzteorganisationen (Forum Qualität SAQM) in die Arbeit ihrer Gremien ein.
Die FMCH ist im Forum Qualität und im Steuerungsausschuss der SAQM vertreten.
Zudem hat die FMCH die Qualitäts-Charta der SAQM unterzeichnet und ist damit eine von 71 Ärzteorganisationen, die sich freiwillig zu den Qualitätsgrundprinzipien in den Bereichen Transparenz, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit bekennt.
ANQ
Der Verein ANQ wurde 2009 gegründet und ist die führende Organisation für nationale Qualitätsmessungen im stationären Bereich der Spitäler und Kliniken. ANQ koordiniert seine Aktivitäten mit denjenigen des Bundes und ist ebenfalls dessen Kooperationspartner im Hinblick auf die Umsetzung der Qualitätsstrategie. Mitglieder von ANQ sind neben der FMCH unter anderem der Spitalverband H+, Eidgenössische Sozialversicherer, die Verbände der Versicherer und alle 26 Kantone. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat als Beobachter Einsitz. ANQ arbeitet nicht gewinnorientiert.